Medientreffpunkt Mitteldeutschland - Ronald Lässig berichtet

Freitag, 10. Mai 2013

Medientreffpunkt Mitteldeutschland

Ronald Lässig berichtet.

Leipzig – Der Breitbandausbau für die Internetversorgung wird sich künftig am Bedarf orientieren müssen. ARD, ZDF und die Privatmedien seien in der Verantwortung. Darüber waren sich alle Experten zum Abschluss auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland einig. Der Verbreitung des Internets über Kabel kommt immer stärkere Bedeutung zu. MDR-Fernsehdirektor Wolf-Dieter Jacobi sieht die Politik in der Pflicht, die Rahmenbedingungen entsprechend zu setzen. Dietmar Schickel, Geschäftsführer von Tele Columbus, sagte, beim Ausbau der Netze seines Unternehmens werde zuerst geprüft, ob und wo Bedarf besteht. Es werde also nicht aufs Geradewohl investiert. Angesprochen auf eine geplante Datendrosselung, wie sie die Deutsche Telekom eingeführt hat, zeigte sich Schickel entspannt. Das Kabel habe solch große Bandbreiten, dass über eine Drosselung momentan nicht nachgedacht werden müsse. Das Thema Datendrosselung ist aber ein Thema für die Wohnungswirtschaft. Vor die Entscheidung gestellt, einem Anbieter mit oder ohne Datendrosselung den Zuschlag zu geben, würde sich Dr. Claus Wedemeier vom Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen wohl für den Anbieter ohne Beschränkung entscheiden. Für Wedemeier ist es aber letztlich nicht entscheidend, auf welche Art und Weise die Inhalte zum Nutzer kommen, sondern dass sie ankommen und dass sie bezahlbar sind. “Dem Nutzer ist es egal, wie er sein Fernsehen oder sein Internet bekommt.” Hauptsache die Technik sei leicht bedienbar und kostengünstig. Eine Möglichkeit, die Bandbreite der Kabelnetze besser zu nutzen, sieht Martin Deitenbeck, Chef der Sächsischen Landesmedienanstalt, darin, die analogen Programme perspektivisch abzuschalten. Darin stimmte ihm Dietmar Schickel zu. Auch Tele Columbus plane die Abschaltung. Doch vorher müsse dieser Schritt mit der Wohnungswirtschaft abgestimmt werden. Vorrangiges Ziel des Breitbandausbaus, darüber waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, ist es aber, die so genannten “weißen Flecken” im ländlichen Raum zu bedienen. Dabei beginne der ländliche Raum in einigen Regionen Ostdeutschlands mitten im Stadtzentrum, bemerkte Martin Deitenbeck süffisant. Für Deitenbeck geht der Ausbau insgesamt zu langsam voran. Das sei eventuell die Chance für die Verbreitung über den Funkstandard LTE, bemerkte Matthias Pohler. Dennoch zeigte sich der Chef der Tele-Kabel-Ingenieurgesellschaft skeptisch, was die Leistungsfähigkeit des Funk-Internets betrifft. Für bestimmte Bereiche sei LTE gut, doch die Zukunft sieht Pohler beim Kabel. Dabei hätte er auch keine Probleme, wenn der Anschluss ab einem gewissen Datenvolumen gedrosselt würde. Schließlich müsse der Dienst für den Anbieter finanzierbar bleiben. “Über Datendrosselung bei Mobiltelefonen regt sich schließlich auch keiner so auf”, so Pohler. Einen weiteren wichtigen Aspekt des Ausbaus sprach Claus Wedemeier an. Es seien nicht die Privatpersonen, für die das Internet besonders wichtig sei. Er habe die Erfahrung gemacht, dass vor allem Gewerbetreibende auf das Netz angewiesen seien. Hier sei noch viel zu tun. Das sieht auch Matthias Pohler so und zeigte sich optimistisch, was den Netzausbau betreffe. Sein Unternehmen stehe da vor gewaltigen Aufgaben. Für Martin Deitenbeck besteht die Herausforderung in der Chancengleichheit der Anbieter. Einerseits würden die Kabelbetreiber reguliert, andererseits gebe es entsprechende Reglungen für die Internetfernsehanbieter nicht. Für Claus Wedemeier wiederum wäre es wünschenswert, in Zukunft als Wohnungsunternehmen aus verschiedenen Anbietern den besten auswählen zu können. Ob es dazu komme wisse er allerdings nicht. Das sei momentan noch Zukunftsmusik.

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