Holzapfel (17.Juni) wegen Falschmeldungen unter Verdacht

Montag, 11. November 2013

Holzapfel (17.Juni) wegen Falschmeldungen unter Verdacht

Berlin/Hamburg (dpd) - Carl-Wolfgang Holzapfel und Tatjana Sterneberg stehen unter dem Verdacht des versuchten Prozessbetruges mit falschen eidesstattlichen Versicherungen. Die Staatsanwaltschaft Berlin leitete Ermittlungsverfahren gegen beide SED-Opferchefs ein. Das Aktenzeichen: 221 Js 3233/13. Das belegen Unterlagen, die der Redaktion vorliegen. Die Strafverfolgungsbehörden ermitteln demnach auch gegen Gudrun Alexandra Hölzer, die Rechtsanwältin der SED-Opferchefs. Holzapfel und Sterneberg hatten Falschmeldungen über einen Sozialdemokraten verbreitet, in dem sie unter anderem behaupteten, dieser habe zu DDR-Zeiten im Außenhandelsbetrieb Elektrotechnik Export-Import, einem "Stasi-kontrollierten Betrieb des Bereiches Kommerzielle Koordinierung (KoKo)" gearbeitet. Das Landgericht Berlin verbot Holzapfel und Sterneberg diese sowie drei weitere Falschmeldungen mit einstweiliger Verfügung vom 29.08.2013. Dagegen reichten beide Beschwerde ein, wobei sie im Prozess zur Kernfrage als falsch kritisierte eidesstattliche Versicherungen vorlegten. Daswurde angezeigt. Danach wies das Landgericht am 05.11.2013 die Beschwerde beider SED-Opferchefs kostenpflichtig ab. Es stehen zudem tausende Euro Anwaltsgebühren im Raum.

Verleumdungen unter dem Decknamen Senneberg

Carl-Wolfgang Holzapfel führt den Verein 17.Juni 53, Tatjana Sterneberg den Verein Begegnungs- und Gedenkstätte (BuG) Hoheneck. Mittels ihrer Vereinsmedien hatten sie im Sommer auch wahrheitswidrig verbreitet, das SPD-Mitglied habe die KoKo-Firma zu dem Termin verlassen, als Stasi-Genossen sich mit gefakten Dankesurkunden auf das Ministerium des Innern umschreiben ließen. Zudem -so behaupteten die SED-Opferchefs- habe der Sozialdemokrat zur Verschleierung verschiedene Geburtsdaten verbreiten lassen und seine KoKo-Vergangenheit verschwiegen, weshalb er 2011 beim Stalinismus-Opferverband seinen Hut nehmen musste. Keine dieser Behauptungen konnten Holzapfel und Sterneberg vor Gericht belegen. Das Verbot ist folgerichtig. Neben versuchten Prozessbetruges dürfte es nun auch um Verleumdung gehen. Pikant: Wie Holzapfel im Prozess einräumte, verbirgt er selbst sich unter dem Decknamen "Volker Otto Senneberg", der als Autor der Falschmeldungen kursiert. Die Initialen "VOS" erinnern an den gleichnamigen SED-Opferverein, der Holzapfel mehrfach ausschließen wollte und Sterneberg die Aufnahme verweigert hat.

Gerichtsbekannt wegen Falschmeldungen

Carl-Wolfgang Holzapfel alias Senneberg ist inzwischen einschlägig gerichtsbekannt. Der 17.Juni-Chef war bereits 2011 zur Unterlassung einer Behauptung verurteilt worden. Auch damals hatte er ein SPD-Mitglied diffamiert. Diese Diffamierung hatte Holzapfel als Pressemitteilung getarnt veröffentlicht. Auch sonst thematisiert der SED-Opferchef in seinen Artikeln auffällig oft Sozialdemokraten. Über einen Berliner SPD-Abgeordneten hatte Holzapfel vor einigen Monaten einen Artikel unter der reißerischen Überschrift "Mit Lügen ins Abgeordnetenhaus" verbreitet, wo er ausgerechnet die auch jetzt verwickelte Tatjana Sterneberg in der Rolle als "streitbare Bürgerin" ins Feld führte. Ein fragwürdiges Schauspiel. Angesichts dessen darf man gespannt sein, ob das Duo Holzapfel-Sterneberg jetzt möglicherweise einen Bericht in eigener Sache veröffentlicht, vielleicht unter der Überschrift "Mit Lügen ins Gericht"? Beide Verdächtige waren für die Redaktion zwecks Stellungnahme nicht erreichbar.

Holzapfel war Nazi-Unterstützer

Dass aus dieser SED-Opferchef-Ecke Attacken gegen Sozialdemokraten, aber auch regelmäßig gegen andere Opfervertreter wie beispielsweise den ehrwürdigen Vorsitzenden der Union der Opferverbände der kommunistischen Gewaltherrschaft (UOKG) gestartet werden, könnte vielleicht in der dunklen Vergangenheit begründet sein. Denn Carl-Wolfgang Holzapfel war Nazi-Unterstützer. Einst wollte er Hitler-Vize Rudolf Heß aus alliierter Haft freipressen, wie zahlreiche Berichte der Springer-Presse belegen. Später war er Fraktionschef der "Republikaner" in Bayern und langjähriges Mitglied im Witikobund, der von SS-Größen gegründet wurde. Kürzlich trat Holzapfel im Schulterschluss mit dem früheren NPD-Spitzenfunktionär Manfred Rouhs (PRO) auf einer Kundgebung in Berlin auf. Dabei flankiert wurde Holzapfel ebenfalls von seiner Lebensgefährtin - Tatjana Sterneberg. Wie die Kreise sich schließen.

Hamburger Wochenblatt 08.11.2013

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